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interview mit prinz pi aus berlin

interview mit prinz pi aus berlin

das interview fand über das internet statt.

du musst ein geiles gefühl haben mit dem album oder?

Inwiefern? Meinst du es ist so eine Art Aphrodisiaka und der Potenz zuträglich wenn man es pulverisiert unter die Cornflakes mischt? Nein im Ernst, ich bin froh, dass es fertig geworden ist. schließlich haben wir sehr lange und viel daran gearbeitet und es gab zwischendrin schon manchmal Momente, wo einem bewußt wurde, wieviel Arbeit es noch ist.

wenn man releast, und das nicht zum ersten mal, geht es oft auch darum ob man seine hörer enttäuscht oder ob man sie überrascht. denkst du, du hast mehr leute überrascht als dasss du sie enttäuscht hast?

Ich denke es gibt grundsätzlich zwei Sorten von Hörern: Die, die einfach wollen, dass du nur das gleiche machst wie auf deinem ersten Release. Alles was sich davon entfernt oder ändert, finden sie nicht so gut. Sie wollen den Künstler vom ersten Album. Dann gibt es die Hörer, die sich freuen, wenn bei jedem Album was neues kommt. Ich denke, mit DONNERWETTER haben wir für beide was. Es gibt diese Tracks, die an meine allerersten Sachen anknüpfen, Verschwörungszeug und so. Dann gibt es aber auch ganz neue Ansätze, neue Songkonzepte. Es ist auf jeden Fall eine sehr runde Sache.

wie entsteht ein song bei dir heute? hat sich die herangehensweise in den letzten jahren und besonders bei donnerwetter geändert?

Ja, ich arbeite viel länger daran und Biztram und ich sind mittlerweile so wie ein altes Ehepaar. Wir lieben uns, aber zeigen uns das durch Zankereien. An den Songs für dieses Album haben wir sehr lange gefeilt und viel Wert auf Details gelegt, die das Hören dann auch beim 10 mal noch spannend werden lassen. Ich denke die Leute werden das schon zu schätzen wissen, wenn sie das Album kaufen, nach ein oder zwei Jahren reinschmeißen und es immer noch knallt.

in welchem zeitrahmen entstanden die songs?

Insgesamt eineinhalb Jahre, aber am Ende war die Arbeit deutlich intensiver.

wie lautet deine definition von hiphop? hat die sich in den letzten jahren verändert?

Nein, eigentlich nicht. Jeder muss das für sich selber definieren. Für mich ist Hiphop eine Art Matrix, in der man sich ausdrücken kann. Und das auf sehr unterschiedliche Art. Ich hab Rap als meine Syntax gewählt, weil sie für mich am meisten Platz für eine Nachricht bietet. Andere Leute können sich besser visuell oder im Tanz ausdrücken. Ich denke das muss jeder für sich entscheiden. Wichtigstes Gebot für mich aber ist, immer was eigenes zu machen, lieber selber etwas rumkrepeln, als was biten.

was machst du wenn du keine musik machst?

Also eigentlich mache ich die meiste Zeit keine Musik. Ich arbeite in erster Linie als Grafiker, Studiere Kommunikationsdesign und arbeite als Tutor. Wenn ich mal Zeit habe, chille ich mit meiner Liebsten oder gehe zum Sport. Meine Hobbys sind Briefmarkensammeln und Radfahren, haha, was soll ich sagen.

lebst du vollkommen von der musik? wenn nein..

Nein, eigentlich kostet mich die Musik eher. Bisher müssen wir alles Geld direkt wieder investieren oder Rechnungen zahlen. Ich denke, das ist aber bei den meisten kleinen Firmen so, dass man im besten Fall nach zwei bis drei Jahren mal schwarze Zahlen schreibt. Versteh mich nicht falsch, Es läuft gut, aber wir müssen GEMA, Telefon, Anwalt, Büromiete, Equipment, Internetserver, Promoter, Programmierer, Merchandise dies das alles bezahlen. Ich jobbe als Tutor in der Uni und mache noch freiberuflich Jobs als Grafiker.

für wen machst du deine musik?

In erster Linie für mich selber, um den Druck von der Brust zu lassen. Es ist wie, ich würde nicht sagen Selbstherapie, aber das geht in die richtige Richtung. Ich mache es, weil ich nicht anders kann.

du wirkst als sehr filmbegeistert? deine letzten drei filme die du gesehen hast?

Das waren Candy, Black Dahlia und Der freie Wille.

rückblickend betrachtet, denkst du, du bist durch eine gute schule gegangen oder würdest du es heute anders machen wollen?

Geht so. Damals habe ich es gehasst. Ich denke entscheidend ist, was man draus macht.

bist du stolz auf das album, stolz auf das, was du erreicht hast? stolz ein teil von rap in deutschland zu sein?

Auf das Album? Naja, ein bißchen. Es ist sicher das beste, was ich je gemacht habe. Aber das liegt natürlich zu sehr großen Teilen auch an Biztram, ich will mich hier nicht mit fremden Lorbeeren schmücken. Ohne ihn wäre sowas nie möglich gewesen. Kick und Coes waren für mich auch sehr wichtig bei der Entstehung. Im Endeffekt ist es ein No Peanuts Produkt. Stolz Teil von Rap in Deutschland zu sein? Ich fühle mich als Teil der deutschen IndieMusikszene, aber nicht als Teil der Rapszene. Wenn ich mir das meiste andere so ansehe bzw höre. Ich will das nicht dissen, aber ich passe da einfach nicht rein. Die machen alle was ganz anderes als ich.

wie waren die reaktionen auf das album?

Super, bisher gab es nur Lob, Begeisterung. Wie ein Kritiker schrieb, Das einzige was man kritisieren kann ist das fehlen von Kritikpunkten.

wie weit denkst und planst du im vorraus mit dem musikmachen? hast du musikalische ziele?

Ja, aber die sind so persönlicher Natur. Ich habe halt Ideen, die ich umsetzen will. So wie Der Herr der Dinge. Von solchen Ideen habe ich noch mehr. Seid gespannt.

deine persönlichen ziele?

Hmmm, die Welt verbessern, in dem bescheidenen Rahmen zu dem ich fähig bin. Durch bessere Grafiken, bessere Musik. Was weiß ich. Mein Studium zu Ende machen, vielleicht einen Doktor, von meiner Arbeit leben können, eine Familie mit meiner Freundin haben.

das album klingt sehr reif, ausgebaut, vielseitig und emotional. woher kommt das? woher kommt vorallem die inspriation?

Danke, ich glaube den ersten Teil der Frage habe ich ja weiter oben schon beantwortet. Die Inspiration? Von Büchern, Gesprächen, Zeitung, Nachrichten, alles mögliche.

featuretraum oder alles schon erreicht?

Nein, es gibt da noch ein paar sehr talentierte Musiker, mit denen ich gerne mal was machen würde.

hörst du zuhause auch rap? wenn ja, was läuft zur zeit? wenn nein, was dann..

Schon, aber nicht nur. Zur Zeit läuft gerade viel Kollegah und Eko, das höre ich immer beim Sport. Dann mal wieder die Blueprint I und das zweite Eminem Album.

ist eine tour geplant?

Ja, im Januar. Lasst euch überraschen.

wie sieht die nahe zukunft aus?

Gut. Bald kommt ne DVD, dann im nächsten Frühjahr ein featurelastiges Album, auf dem letzten waren sehr wenig drauf.

was kannst du uns über das label no peanuts erzählen?

Oh, ne Menge. Es ist ein Zusammenschluss von alten Freunden. Kick, war früher der Produzent von der Beatfabrik, bei ihm war unser Studio, da haben wir immer rumgehangen und aufgenommen. Er war der Beatfabrikvater gewißermaßen. Dann Coes, der war so am Ende von Beatfabrik da für das Geschäftliche zuständig und ist also auch ein alter Bekannter. Sash macht unser Booking, das ist der Typ wegen dem ich zu rappen angefangen habe und der mir damals den Namen Porno geschenkt hat. Es sind also ganz alte Kreise hier. Biztram gehört natürlich auch zur Gang mittlerweile. Er ist verrückt, aber ein knorke Typ. Das ist so die Grundmannschaft. Mittlerweile haben wir noch Bobidze gesignt. Unser Ziel von No Peanuts ist es, möglichst hochwertige und innovative, intelligente Musik zu machen, nicht irgendeinen Trend kopieren und nachmachen.

abschließende worte?

Vielen Dank für das Interview, kommt alle auf www.No-Peanuts.com, guckt euch unsere Videos an! Dann hört euch unser Album an, dazu würde ich jedem dringend raten.




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