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frequency Wie geil war ist das denn, bitte?
Frequency Festival Tag 1

Dieses Zitat vom Kettcar Frontmann Marcus Wiebusch passt wie kaum ein zweites zur 5. Auflage des FM4 Frequency Festivals.
Wunderschönes, sonniges Festivalwetter, eine traumhafte Alpenkulisse und eine entspannte Atmosphäre prägen das Festival auf dem Salzburgring. Rund 30.000 Besucher verzeichnete man in diesem Jahr mit den Headlinern Muse und Franz Ferdinand. Obwohl das Festival in diesem Jahr vorwiegend britisch besetzt war, dürfte musiktechnisch jeder auf seinen Geschmack gekommen sein. In Teil 1 des FM4 Frequency Reports geht es um den Eröffnungstag.

Den Anfang am Donnerstag machte aber eine Band aus Schweden: Sugarplum Fairy. Die Brüder von Mando Diaos Gustaf Norén litten leider unter dem verspäteten Einlass. Obwohl der Einlass für 11:30 Uhr angekündigt wurde konnten die ersten Besucher erst kurz nach 12 Uhr das Gelände betreten. Da Sugarplum Fairy aber bereits um 12:10 Uhr starten war die Zuschauerzahl dann doch sehr überschaubar.
Auf der Second Stage ging es dann mit Broken Social Scene weiter. Trotz eines ansprechenden Konzertes, vermochten aber auch sie es nicht, das bis dahin noch sehr müde wirkende Publikum mitzureißen. Das gelang deren Nachfolgern Kaizers Orchestra ,wenn auch zaghaft, dann doch besser.
Enttäuschender präsentierten sich anschließend allerdings Coheed & Cambria. Wegen Streitereien innerhalb der Band fehlten zwei ursprüngliche Bandmitglieder und auch der Auftritt der restlichen Mitglieder inklusive Aushilfen wirkte nicht überzeugend. In einem kurzen Gespräch sprach ein Fan der Band gar von einem schrecklichen Auftritt, der zu allem Überfluss auch überzogen wurde, denn als um 15:55 Uhr Kettcar spielen sollte, standen C&C immer noch auf der Bühne. Als die Hamburger dann endlich ran durften präsentierten sie aber auch gleich eines der Highlights des diesjährigen Festivals. Überzeugende Musik, gute Stimmung und eine Zugabe (Balu), bei der den Besuchern die Begeisterung richtig anzusehen war. Reimer Bustorff sprach von einem der besten Konzerte, dass die Band je gegeben hat und das war wohl auch nicht übertrieben.
Auf der Main Stage sollten während des Kettcar Konzertes The Futureheads spielen, was aber aufgrund von Reiseproblemen der Briten gecancelt wurde.
Und wo Kettcar einmal mit deutscher Musik auf der Second Stage begeisterten ging es dann auf der Mainstage mit Blumfeld um Sänger Jochen Distelmeyer weiter. Leider konnten diese jedoch nicht an die unheimliche Bühnenpower von Kettcar heranreichen. Ihr Standardrepertoire mag Fans der ruhigeren poetischen Musik gefallen haben, für viele inklusive mir war es einfach nur seicht.
Nada Surf aus New York machten dann wieder alles anders und begeisterten mit einer gelungen Mischung aus neueren Songs (aus dem aktuellen Album) und Klassikern wie Popular und Inside of Love.
Nach einer Pause kam dann mal wieder eine deutsche Band auf der Main Stage zum Zuge: Wir sind Helden. Bedingt durch die Schwangerschaft von Sängerin Judith Holofernes war dies einer der letzten Auftritte der Helden für eine längere Zeit. Entweder man mag die Art von Holofernes oder nicht, was sich aber nicht absprechen lässt ist, dass sie einen wirklich guten Auftritt hinlegten und es durch ihre Zwischeneinlage auch immer wieder schafften das Publikum ein Stück mehr für sich zu begeistern. Die bald-nicht-mehr-so-Potenten auf dem Hügel neben den Mobilfunk-Sendemasten schienen die Kommentare der Band aber dann wohl doch nicht ganz so witzig zu finden.
Ruhiger wurde es im Anschluss wieder mit Morrissey. Der ehemalige The Smiths-Sänger, wie immer stilvoll im Anzug, braucht wohl mit Sicherheit keine Nachhilfe im Bereich Bühnenauftritt mehr. Einen Menschen mit einer so großen Bühnenaura findet man wohl kaum. Gleichzeitig gab es auf der Second Stage mit Soulwax Nite Versions den kompletten Kontrast. Die auf elektronischen Sound getrimmten Belgier brauchten die große Konkurrenz von der Mainstage nicht scheuen und konnten eine ähnliche Besucherzahl aufweisen wie der Übervater Morrissey.
Den Abschluss des ersten Tages machten Muse auf der Mainstage. Neben der wohl beeindruckensten Bühnenausstattung des Festivals und einer grandiosen Show mit einem Best-of-Set enttäuschten diese aber leider mit einer kürzeren Spielzeit als angekündigt. Auf der Informationsseite des Veranstalters war von einem Auftritt von 23:20 Uhr bis 1:00 Uhr die Rede. Nachdem man mit 10minütiger Verspätung angefangen hat, endete das Konzert bereits um 0:40 Uhr. Zusammengerechnet fehlte also rund eine halbe Stunde Konzertzeit. Diese Zeit hätten Muse aber u.a. durch eine größere Zuschauerkommunikation noch verkürzen können, was sie aber durch das bloße aneinander reihen ihrer Songs selbst verspielten.

Franz Ferdinand - Top of the Pops, Mando Diao - Top of the Pops, Arctic Monkeys - Top of the Pops, Tomte - Top of the Pops, Belle & Sebastian - Top of the Pops, Fettes Brot - Top of the Pops, ART BRUT - TOP OF THE POPS
Frequency Festival Tag 2

Die wahrscheinlich längste Überschrift von musiclounge-bw deutet es schon an. Es ging heiß her am 2. Tag des FM 4 Frequency Festivals am Salzburgring. Und damit sind nicht nur die hochsommerlichen Temperaturen von 30° C gemeint, sondern vor allem die enorme Power der beteiligten Bands. Freitag war Brittentag und das steht normalerweise für Qualität. Und soviel vorweggenommen: Das war es auch dieses mal.
Als man leicht verschlafen an der Main Stage ankam dachte man dann doch, dass man noch schläft. Zumindestens sahen die Brakes im Programmheft anders aus und sollten als Engländer dann doch wohl nicht ganz so gut Deutsch sprechen können wie die 3 Leute vorne auf der Bühne. Später stellte sich dann raus, dass eben diese Brakes abgesagt haben und als kurzfristiger Ersatz mal eben MAUF auf die Main Stage geschickt wurden. Und trotz der frühen Uhrzeit schafften sie es doch den ein oder anderen mit ihrem Beatboxing zum mitmachen zu bewegen.
Leicht seltsam kam man sich dann aber doch bei Morningwood vor. Die New Yorker waren wirklich sehr energiegeladen. Für meinen Geschmack zu sehr. Dass der BH der Sängerin gehalten hat grenzte nach diesem rumgehampel dann doch an ein Wunder...
Also ab zur Second Stage zu The Paddingtons. Die waren dann wirklich gut, aber da auf der Mainstage nach ein paar Liedern schon Cursive warteten ging der Weg wieder zurück.
Die Band vom Bright Eyes-Label Saddle Creek war der grasse Gegensatz zu Morningwood: ruhig und stilvoll mit wunderschöner Musik. Die Instrumentenbegleitung reichte vom Cello bis hin zu Keyboard und Orgel. Alles perfekt aufeinander abgestimmt.
Ein Problem von Festivals ist immer, dass manche Band eindeutig zu kurz kommen. Beim diesjährigen Frequency erwischte das leider die Hamburger Tomte. 1200 Kilometer für 35 Minuten Spielzeit, aber diese wurden perfekt ausgefüllt und man sehnte sich förmlich danach, eine weitere 35minütige Zugabe zu bekommen. Das Publikum sang die Hits begeistert mit und war spätestens zu diesem Zeitpunkt komplett munter. Thees Uhlmann schien allerdings nicht ganz so gut drauf zu sein, ohne dass aber zu extrem am Publikum auszulassen. Das Konzert überzeugte trotzdem vollends.
Um 17:10 Uhr gab es die Arctic Monkeys, die auf der Bühne wirklich sehr klein wirken. Zu diesem Zeitpunkt war dann die Main Stage wirklich zum Brechen gefüllt. Am Vortag spielte in diesem Timeslot Blumfeld, die nicht einmal die Hälfte an Leuten begrüßen durften. Die Äffchen wirkten allerdings etwas reserviert. Durch ihre genialen Songs erzeugten sie aber trotzdem eine spaßige Atmosphäre. Mit ein paar Jahren mehr Bühnenerfahrung dürften sie dann wirklich kein Problem haben als Headliner zu spielen.
Und schon ein Überschneidungsproblem zweier sehr guter Bands. Also gleich nach den Arctic Monkeys auf zur Second Stage. Da spielten gerade Art Brut. An der Überschrift erkennt man vielleicht auch, dass dies ein ganz besonderes Konzert war. Eines der besten des Festivals auf jeden Fall. Trotz oder gerade wegen der massiven Konkurrenz auf der Main Stage zauberten Art Brut eine Show aus dem Hut, die vieles in den Schatten stellte. Genial wie er die Geschichte des Versagens beim ersten Mal erzählte (Guns of Milan), köstlich die Aufzählung der Nummer 1 Erfolge von Good Weekend (u. a. in Disneyland) und mitreißend bei Emily Kane. Am Ende dann die oben genannte Aufzählung mit fast allen Bands des diesjährigen Festivals.
Gefolgt wurde dieser Meisteract von einem weiteren überzeugenden: Fettes Brot. Man muss kein Hip Hop Fan sein um die Musik der Hamburger zu mögen. Und immer wenn man denkt sie haben alle ihre Hits gespielt kommt noch einer: Jein, Emanuela, Schwule Mädchen, The Grosser. Die Zuschauer sind auch dementsprechend mitgegangen.
Aber da ja auf Bühne 1 Mando Diao warteten wieder ab zur Main Stage. Wenn man bei Fettes Brot direkt vor den Boxen gestanden hat und dann zu Mando Diao kam, fühlte man sich etwas taub. Irgendjemand hatte zuviel am Lautstärkeregler gedreht, sodass das Konzert eher leise rüberkam. Im Nachhinein war zu erfahren, dass wohl eine Lautsprecherseite ihren Dienst quittiert hatte. Die Playlist von Mando Diao beinhaltete logischerweise den ein oder andere Song vom diese Woche erscheinenden neuen Album. Insgesamt übertrieben es die Jungs aus Schweden aber nicht und spielten alle ihre bekannten Songs. Das Highlight stellte wohl Down in the Past dar, was wirklich sehr gut rüberkam.
Zum nächsten Act, The Prodigy, kann man nicht viel sagen. Nur soviel: Das f-Wort mit den vier Buchstaben war vielleicht in Dauerrotation vor 5 Jahren mal richtig stimmungsmachend, im Jahr 2006 funktioniert das nicht mehr und so zeigte sich hier der wohl enttäuschenste Act des ganzen Festivals.
Aber dann war es endlich soweit: Headlinerzeit! Franz Ferdinand from Scotland bildeten einen würdigen Abschluss eines insgesamt sehr überzeugenden Festivals. Man vermisste keinen ihrer Songs in der Setlist, die Stimmung war genial, im Gegensatz zu Muse gab es auch das volle Programm in der vollen Zeit. Kritikpunkte lassen sich hier überhaupt nicht ausmachen. Zur Zugabe gab es noch ein bisschen Schuldeutsch von Alex Kapranos Ihr seid alle geil, ich will euch f...... Das so was zu Jubelstürmen führte brauch wahrscheinlich nicht noch mal extra erläutert zu werden.
Was bleibt noch zu sagen: Ende gut, alles gut!! Bis nächstes Jahr! ;-)

sebastian staudter

Kommentare

ajith (22.08.2006 18:55:13)
und ich bin gerade vom sziget an salburg vorbei gefahren !! Hab leute getroffen die aufs festival gefahren sind echt stylisch


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!!! hier sind noch Keine Medien vorhanden !!!