prinze low
Inspiration von Acts wie Funkdoobiest, De La Soul, House of Pain und das Glück, in der Nähe der US Stützpunkte zu wohnen und somit dem amerikanischen Radiosender AFN zu empfangen, brachten PRINZE LOW Anfang Mitte der Neunziger dazu, sich selbst dem Rap zu widmen. Natürlich hat auch er seine Leichen im Keller und hörte peinliche Sachen, die man heute besser nicht mehr erwähnt aber letztendlich hat er seinen Weg gefunden. Denn ist man einmal vom HipHop Wahn ergriffen, hört es auch nicht wieder auf. Der Mannheimer veröffentlichte seine ersten Tracks auf regionalen Tapes und Samplern. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an sein DebutAlbum Tape Ewiges Leben von 2002, über wu-tal bzw rap.de, damals noch mit DJ Nordstern zusammen, an das Album Das 2. Testament, über mzee.com, welches unter dem Namen 7. Dynasty auf den Markt geschmissen wurde oder die EP Daylite Workers, über mzee.com, mit Wordical & Cerm aus Schweden.
Wenn nicht, sei es euch hiermit verziehen, aber sein Mixtape So wie ich bin, über Roughtrade/7ter Stock, sollte an keinem vorbei gegangen sein. Es bescherte ihm enorme Aufmerksamkeit..Juice, Backspin, MTV.de, Jam FM, sie alle zeigen sich begeistert. Teilweise wird das Mixtape sogar zu den Top Releases im deutschen Hip Hop 2005 genannt. Ich zeige einfach mich - so wie ich bin. Die Tracks sind einerseits melancholisch, anderseits wiederum richtig hoffnungsvoll. Wichtig für Prinze ist es in der Realität zu bleiben und auch Persönliches zu schreiben. Das alltägliche Leben und natürlich die Beats inspirieren ihn immer wieder aufs Neue. Ich rede beispielsweise über meinen täglichen Job, meine Ziele oder meine Vorlieben zum Alkohol. Aber auch Glauben spielt in meinem Leben eine Rolle. Wobei ich einen großen Unterschied zwischen Religion und Glauben mache. Ich bin nicht religiös, ich glaube an Gott, an Verzicht und Liebe, aber nicht an die Kirche. Radioairplay hat er mittlerweile auch - seine Tracks Raw, Er rappt für und Free Ya Soul featuring Donato sind alle in den DasDing Netzparade Charts hoch platziert eingestiegen. MTV.de titelte ihn upcoming but hype MC und forderte von den Major Labels aufzuwachen. Deutschlandweite Auftritte mit Größen wie Petey Pablo, Jeru Da Damaja, Azad, Savas, Torch, Lootpack hat er ebenfalls in der Tasche.
Der vierundzwanzigJährige geht seinen Weg eher alleine und ist keiner bestimmten Posse zuzuordnen. Doch hat er mit vielen Leuten zu tun, seien es Frankfurter Bozz Musiker, Mannheims Pal One, die Heidelberger Posse um Boulevard Bou und Torch, J. Rusch aus New York, die Ruhrpottfraktion, wie zum Beispiel Donato oder Killer Calles von der Düsseldorfer Icklack Squad. Auf einige aus seinem Umfeld trifft man dann auch bei So wie ich bin. Es wurden Torch, mnemonic, Chaker, D`Evil & Shuno (305 Team) sowie die Gospelsängerin Blaquekrystal um ihre Beiträge gebeten. Ich schätze meine Features sehr. Aber auch zum Beispiel Pal One, bei ihm wurde fast das ganze Teil aufgenommen und gemischt. Um die Beats kümmerten sich keine Geringeren als sein Homie Screwaholic, produziert für Azad, Bushido, Donato, J. Rusch, produziert für Cormega, Tragedy Khadafi, Lil´ Kim, Boulevard Bou, DJ Spinback und Shustar. J. Rusch aus NYC hat tatsächlich von mir in New York gehört und als er mal in Deutschland war, nahm er mit mir per Mail Kontakt auf. Normalerweise zahlt ein US Act für einen seiner Beats 4-stellige Beträge. Ich habe eine komplette Beat CD for free bekommen und bin auch so regelmäßig mit ihm in Kontakt.
Man könnte fast von einer Reizüberflutung sprechen, wenn man sich die Menge der Veröffentlichungen in Deutschland anschaut. Qualität findet man eher selten und oft geht sie auch unter. Fakt ist aber, dass man einfach danach suchen muss und auch noch relativ unbekannteren Künstlern eine Chance geben sollte. Der Meinung ist auch Prinze Low..Es gibt so viele MCs in Deutschland. Du musst einfach viel machen, viel Output haben und schauen, dass die Leute wirklich deinen Namen kennen lernen. Dabei ist die Qualität das Wichtigste und dass du ehrlich an die Sache rangehst.
manuel ziegler
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