heldenplätze (2009)
Wie transparent können Geschichten gemacht werden? Welche Glaubwürdigkeit kann den Wörtern verliehen werden?
Wie kommt ein Rapper zu solchen Texten? Ein Interview des Berliner MCs mit dem überaus interessanten Namen „Herr Von Grau“ liegt mir in diesem Moment nicht vor. Lediglich die Tracks auf meinem Mobiltelefon, kein Cover und keine Tracklist oder Trackinfos.
Es steht auf seiner MySpace Seite geschrieben, dass verschiedene Persönlichkeiten in besagtem MC in ständigem Kampf um die Vorherrschaft des „Grauen Kopfes“ stehen. Während die grauen Zellen des Gehirns in Rindenfelder aufgeteilt sind und in ihr sich die Nervenzellen befinden, stellen die weiße Substanz die Nervenbahnen dar. Siehe da, Zusammenarbeit, Ergänzung ist notwendig, ohne das eine nicht das andere! Mein Job ist es aber nicht, hier zu interpretieren, sondern zu kritisieren. Positiv ist mein Gefühl im Allgemeinen, allerdings klingt das Album sehr einseitig und mit der Zeit etwas langweilig.
Der Fokus und die Absicht Herr Von Graus liegt hier wohl nicht darauf ein inhaltlich abwechslungsreiches Rapalbum zu kreieren, es geht in eine Richtung und darauf folgt die Taste „Stopp“. Pause, weiter geht’s, denn es gestaltet sich als sehr anstrengend, das Album am Stück zu hören.
Aber Schluss mit dem Hemmenden. Die Geschichten sind einfallsreich, das Album einzuordnen in der Kunst des Storytelling, die Beats, selbstgemacht, passend und unterstützend. Selten bekommt man wie hier das Gefühl, der Beat steuert die Gedanken! Starkes Werk Herr Von Grau. Berlin mal anders nach außen dringend!
Das Alter des MCs, 28 Jahre, merkt man ihm an und reflektiert sich in den Texten.
Anspieltipps meinerseits sind „Nebenan“, „Töchter“, „SMS“ und „Heldenplätze“.
Lust auf Geschichten, die den Alltag beschreiben? Die die eigene Erfahrung wiederspiegeln und eine Reflexionshilfe bieten? Bitte Schön, Herr Von Grau, Heldenplätze, Berlin!
Julian Hirt
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