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base ventura (2007)

base ventura Bock auf bumsende Baselines und dreckige Beats, auf Musik, authentisch und anders? Dann ist dieses Album von Marteria wahrscheinlich das Richtige für euch! Erfahrt hier was euch auf "Base Ventura" erwartet.
Der ein oder andere fühlt sich bei den ersten 20 Sekunden von „Base Ventura“ vielleicht noch an das Black Album von Jay-Z erinnert, aber alles was danach kommt haben die Ohren noch nicht gehört. Versprochen! Eins sollte man allerdings haben, wenn man sich das Album reinziehen möchte: Bock auf bumsende Baselines! Denn wie schon auf dem erfolgreichen Vorgängeralbum „Halloziehnation“, das Marteria unter dem Pseudonym Marsimoto heraus brachte, ist er oder sind sie sich auf „Base Ventura“ beattechnisch dem dreckigen dicken Bass treu geblieben. Neben Hausproduzent Dead Rabbit sind dafür diesmal auch Dasmo und Johnny Mo verantwortlich. DJ Focut steuerte zu seinen zahlreichen Cutz ebenso ein Bretterbeat bei. Die vom Bass und der Snare dominierten minimalistischen Instrumentale konzentrieren sich grösstenteils auf tief dröhnende Synthie Baselines, die akkustisch gesehen vergewaltigt, gewürgt, gestreckt, in die Nase gezogen und wieder ausgekotzt werden. Unzählbare Samples liefern den nötigen melodischen Feinschliff dazu. Beste Beispiele dafür sind „Einer von Euch“, „Das Glück des Süchtigen“, „Image“ oder „Haze Ventura“. Der letzte Track fällt da mit einem Kanye WestStyle angehauchten Beat komplett aus der Reihe. Auch sehr geil. Mehr von allem!
War Marsimoto aka Marteria auf „Halloziehnation“ mehr zum Feiern, Chillen, Schmunzeln und/oder Totlachen, so stellt sich Marteria auf „Base Ventura“ von einer etwas anderen Seite den Zuhörern vor. Von seiner persönlichen Seite. Komplexer, problematischer, abgründiger aber auch befreiter und ehrlicher als je zuvor. Von seinem neu gewonnenen Selbstbewusstsein zeugen u.a. Zeilen wie „Wär Rap Fernsehen, wär ich 20 Uhr 15.“, oder „Marteria, die deutsche Synchronstimme von Jesus.“ Nicht nur wegen solcher Styleabfahrten, sondern auch wegen den stets zu hörenden, witzig ironischen aber oft auch tiefgründigen Wortspielen wie „Ich weiss alles wie Albinos“ oder „Ich treff Eisfeldt in der Eisdelay“, gehört Marteria aus Berlin für mich zu den intelligentesten und intellektuellsten Rappern in HipHop-Deutschland. Das Spektrum an Abfahrten ist dabei so breit gefächert, wie man sich Marsimoto nur vorstellen kann. Zynisch und gewissenlos fickt er nicht nur „Die Bitch“ sondern quasi auch „Das Leben“, obwohl es so schön ist, „zumindest dann wenn man bereit ist, sich den ganzen Scheiss schön zu reden.“ (Zitat: Marteria auf „Base Ventura“ Track 7). Dennoch gibt es stets fett was zu lachen, wie auf dem Track „Keine Isst (so viel wie du)“, es werden aber auch richtig ernste Themen angeschnitten, was mit Zeilen wie „Deutschlands Clubszene ist ein grosser öffentlicher Puff“ oder „Alles ist Schicksal, ein Leben zwischen Standart Ficks, Fixern und Pizza.“ untermauert wird.
Marteria kommt dabei natürlich nicht allein, mit im Gepäck hat er wieder unser aller Weedlingsrapper Marsimoto, der auf sämtlichen Skits und auf vier Tracks als Feature zu hören ist, zudem hat Marsimo quasi auf ganz „Base Ventura“ hier und da mal einen passenden Kommentar hinterlassen. Also genau hinhören, aber laut aufgedreht, was auch zu empfehlen ist, dürfte das kein Problem sein. Zurück zum Thema: Noch dabei sind u.a. seine Freundin Ninavigation, Labelpartner Gabreal, King Orgasmus One, Godsilla, Mädness sowie die Speerspitze der Rostocker Rapszene, vereint auf einem Track, mit dem Marteria eine lange Tradition fortführt. Hier meldet sich die Next Generation Rapdeutschlands zu Wort.

Fazit: „Base Ventura“ unterhaltet auf Albumlänge, mitsamt Skits, ist von der ersten Sekunde bis zur letzten Minute dickes Material auf der Platte. Authentisch und Anders. Wer behauptet sich nur den besten Scheiss rein zu ziehen, kommt an diesem Album nicht vorbei.

sebastian weinert




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