rotwild interview
das interview fand über emailverkehr statt. Hallo Fiva, wie geht es dir? Danke, gut. Wir haben uns das letzte Mal im Januar 2008 in Konstanz gesehen auf einer Poetry Slam Veranstaltung von der Sprechstation. Was hat sich seither getan? Sehr viel. Ich moderiere seit letztem Jahr regelmäßig eine Sendung auf on3radio (BR) und FM4 (ORF). Ich war viel auf Tour, sei es mit meinem Buch oder mit dem Kopfhörer Album. Und hauptsächlich habe ich mein neues Album rotwild an den Start gebracht. Hast du dich weg geschlossen um das neue Album Rotwild fertig zu stellen? Ich denke mal eher nicht. So wie man dich kennt, machst du das locker nebenher... Nein, dafür verdient man oder ich als Musikerin zu wenig, um mich wirklich für ein paar Monate zur Albumproduktion wegschließen zu können. Außerdem brauchte ich auch das drumherum als Inspiration. Ich bin und war immer sehr viel unterwegs. Auf Konzerten, zu Slams, zu Lesungen oder für meine Radiogeschichten. Auf Reisen befindet man sich in einer Art Denkblase, wo ganz viele Ideen kommen. Und die verarbeite ich mit und zu meinen Texten. Daher ist das ein ganz gutes Zusammenspiel für mich. Was bedeutet der Name Rotwild? Wieso trägt das Album diesen Namen, erzähl uns etwas darüber! Ich wollte, wie schon bei Spiegelschrift und Kopfhörer, ein zusammengesetztes Wort als Titel. Rotwild hat für mich einen schönen Klang. Außerdem hat es auch den Hintergrund, dass ich mich, wenn ich nicht auf der Bühne stehe, neben vielen Kollegen und Kolleginnen oft als Reh empfinde. Da ich fern ab der Bühne nicht unbedingt dauernd auf die Kacke hauen muss. Und dann habe ich mir mal gedacht, na wenigstens bist du dann Rotwild. Wenn das Album Einen hat, was ist der rote Faden auf Rotwild? Nein, hat es nicht. Hast du das Gefühl du hast dich inhaltlich weiterentwickelt? Auch wenn beinahe sagen würde, viel geht da nicht mehr, denn deine textliche Bandbreite ist doch schon enorm. Jedes Album klingt interessant und vom Drang nach dem Betätigen der Skip Taste fehlt mir als Hörer jede Spur. Danke, das hoffe ich natürlich. Es ist mir auch dieses Mal ein Anliegen gewesen, dass jeder Song seine eigene Stimmung und Identität hat, und so natürlich auch seinen eigenen Unterhaltungswert. Inhaltlich hat sich sicher viel weiterentwickelt, da ich mich als Person natürlich auch weiterentwickelt habe. Platten machen Künstler, deren Sound unser Leben braucht. Ein Satz aus dem neuen Werk. Wie war das Feedback auf das Album Kopfhörer, welches ihr bekommen habt? Beruht das oben genannte Zitat auf Selbsterfahrung oder siehst du dich als einer von diesen Künstlern? Ich habe in dem Kontext vor allem die Künstler auf unserem Album Kopfhörer Recordings gemeint. Ryoma, Donato, Mnemonic. Ich bin stolz solche Talente unter unserem kleinen Dach sitzen zu haben. Jede Platte die bei uns erscheint, prägt ihren Künstler, hinterlässt einen Eindruck und gibt Hörern eine Alternative zum gängigen Rapzeug. Und ich hoffe auch, dass Rotwild seine Spuren in den Köpfen der Hörer hinterlassen wird. Der Interpret des Albums ist nicht länger Fiva MC & DJ Radrum. Nur noch Fiva MC… Wer hat produziert? Das Album wurde von Flip von Texta produziert. Radrum ist gerade dabei sein Studium in Salzburg abzuschließen. Außerdem kümmert er sich um unser Label Kopfhörer Recordings. Und da so also ein wenig Zeit zur künstlerischen Zusammenarbeit fehlt, habe ich Flip einfach gefragt, ob er mein neues Album produzieren will. Ich hatte gerade das letzte Texta Album Paroli gehört und war von den Beats irrsinnig begeistert. Nachdem Flip mir dann zwanzig Beats geschickt hat, bin ich zu ihm nach Linz ins Studio und wir haben begonnen aufzunehmen. Das Snippet klingt sehr vielversprechend. Wärst du sauer wenn ich sage gewohnt Fiva Sound, aber auch gewohnt München? Ne, sauer werd ich eh nicht. Ich finde nur, dass es manchmal sogar ein wenig ungewohnter Fiva Sound ist. Ich bin dieses Mal ganz anders an die Songs heran gegangen. Es sind mehr Lieder als Spoken Word Stücke, wie auf den Vorgängern. . Ich lasse Wiederholungen zu, einfache Bridges und habe die Worte reduziert. Das hat auch viel mit der Zusammenarbeit mit Flip zu tun. Da er ja auch MC ist, hat er mich oft beraten. Die Lieder sind eingängiger, jedoch weiterhin offen und direkt. Gewohnt München, das kann ich dir nicht sagen. Mit welchen Features können wir auf dem Album rechnen? Oder bleibt es gewohnt Solo am Mic? Flip und ich haben einen gemeinsamen Song auf der LP. Bist du zufrieden mit der Entwicklung eures kleinen Labels Kopfhörer Recordings? Ja, bin ich. Wir haben tolle Künstler. Und alle reißen sich ein Bein aus für ihr erstes großes Album. Als nächstes kommt Ryoma, dann Donato. Die Leute respektieren unser Label. Und wir sind froh, Künstlern noch eine gesunde Plattform für ihre Musik bieten zu können. Natürlich ist es manchmal auch mehr Kräfte raubend, aber wir sind froh, dass wir immer mehr Beachtung und Akzeptanz finden. Die Künstler haben es auch auf jeden Fall verdient! |
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